Großer Jubel bei den Stockenten Merkendorf – dem Unified Floorball Team des Karl-Schütze-Heims. Am 5. März 2020 gewannen sie in Berchtesgaden die Bronze-Medaille bei den nationalen Winterspielen der Special Olympics. Dieser sportliche Höhepunkt war nicht abzusehen, als sich im Sommer 2018 knapp 20 sportbegeisterte Menschen zu einem Team zusammenschlossen. Eine lange Reise führte zum Happy End.
Anreise und Eröffnungsfeier
Am 1. März ging es erst einmal durch ganz Deutschland. 12 Stunden mit der Bahn, 4 Mal umsteigen und ein nervenaufreibender Zwischensprint auf dem Münchener Bahnhof. Am nächsten Tag in Berchtesgaden gab es den ersten emotionalen Höhepunkt: die Open-Air-Eröffnungsfeier am Königssee mit dem Entzünden des olympischen Feuers.
Das Auf und Ab der Spieltage
Von Dienstag bis Donnerstag folgte der sportliche Ernst mit vier schweren Spielen in drei Tagen. Die erste Partie gegen die blauen Teufel Dillingen war durch viel Einsatz auf beiden Seiten und eine herausragende Leistung der beiden Torhüter Florian Horn und Kai-Uwe Paulsen geprägt. Kurz vor Spielende erzielte Jürgen Toups den entscheidenden Treffer zum 1-0 Sieg der Stockenten.
Im zweiten Spiel des Tages ging es gegen das Team Reinhard-Lakomy-Schule/Wernigeröder SV Rot-Weiss Team schwarz. Bis zwei Minuten vor Schluss sah es beim Stand von 5-2 nach einem weiteren Sieg für die Stockenten aus. Doch dann zeigte Anouk Wolf, Bundesliga- und U19 National-Spielerin auf Seiten der Wernigeröder, ihre volle Klasse und das Spiel ging noch 5-6 verloren.
Ein wenig geknickt aufgrund des spät verlorenen Spiels vom Vortag gab es am Mittwoch eine Niederlage gegen Reinhard-Lakomy-Schule/Wernigeröder SV Rot-Weiss Team rot. Dieses Spiel war eine klare Sache für den späteren Goldmedaillen-Gewinner aus Wernigerode.
So folgte am 5. März das letzte Spiel des Turniers gegen SO Saarland e.V. Die Ausgangslage war klar: Bei Sieg in der regulären Spielzeit wären die Stockenten Bronzemedaillen-Gewinner. Mit einer nochmaligen enormen Leistungssteigerung und einem in diesem Spiel mit 3 Toren überragenden Björn Wendlandt konnten die Stockenten das Spiel am Ende absolut verdient mit 7-2 gewinnen. Nach dem Schlusspfiff lag sich das ganze Team in den Armen und feierte die Bronze-Medaille.
Siegerehrung und großer Bahnhof daheim
Der Freitag wurde als letzter Tag der Special Olympics zum Feiertag. Zunächst stand noch ein Freundschaftsspiel mit zusammengewürfelten Teams an. Dann gab es bei der sehr emotionalen Siegerehrung endlich die verdienten Medaillen. Am Sonntag ging es für das Team stolz, aber auch erschöpft mit der Bahn nach Hause. Dort wartete zur Überraschung eine kleine Gruppe von Verwandten und Bekannten aus dem Karl-Schütze-Heim. Sie empfingen die „Sport-Helden“ mit einem Willkommens-Plakat. Bei Sekt, Brezeln und selbst gebackenem Kuchen gab es erste Glückwünsche.
Die Stockenten Merkendorf bedanken sich bei ihrem kleinen Fan-Club, der sie jeden Tag in Berchtesgaden angefeuert hat, sowie bei allen UnterstützerInnen daheim, den TrainingspartnerInnen und SpenderInnen.